Ein Ort an der Grenze zwischen tschechischer und deutscher Kultur. Sie steht auf dem Gipfel eines massiven Sandstein-Tafelbergs (514 m), der sich etwa 120 m über den nördlichen Rand des Kurortes Oybin erhebt. Die Burg wurde um das 13. Jahrhundert als Wachposten an einem wichtigen Handelsweg, der Böhmen mit der Lausitz verband, erbaut. Der Burgfelsen und die umliegende Landschaft waren schon lange vorher besiedelt.
Die älteste Siedlung stammt aus der Bronzezeit, wahrscheinlich aus dem 11. Jahrhundert vor Christus. Jh. v. Chr. Die ersten Befestigungen des Hügels wurden wahrscheinlich zu dieser Zeit errichtet, wovon u. a. die Entdeckung mehrerer Gussformen für Bronzeprodukte - Äxte, Ringe und Pfeilspitzen - zeugt. Der Name der Burg stammt ebenfalls aus der slawischen Siedlungsperiode. Die älteste erhaltene Form stammt aus dem Jahr 1290 und lautet Moibin - der Ort Mojbovo. Er wurde im Zusammenhang mit der späteren deutschen Besiedlung in Oybin geändert. Im Jahr 1346 fiel das Zittauer Land an den böhmischen König, den späteren Kaiser Karl IV. Der neue Besitzer begann, die Burg so umzubauen, dass sie den damaligen Vorstellungen von Schönheit und Repräsentation entsprach.
Das erste Gebäude, das in diesem Sinne errichtet wurde, war die Kaiserpfalz im Jahr 1364. 1369 gründete Karl IV. das Cölestinerkloster in Oybin, das dem Ordenskloster in Sulmona, Italien, unterstellt war. Das Kloster nutzte hauptsächlich den kaiserlichen Palast und die angrenzenden Gebäude zur Kirche, während die Befestigungsanlagen, das Amtshaus und der Wohnturm Teil der königlichen Burg blieben. Innerhalb von 15 Jahren wurde eine neue Klosterkirche gebaut, die die charakteristischen Merkmale der Prager Kirchenbauschule von Petr Parléř trägt. Nach ihrer Fertigstellung wurde sie am 6. November 1384 vom Prager Erzbischof Johannes von Jenštejn zu Ehren des Heiligen Geistes, der Jungfrau Maria, des Heiligen Wenzel und des Heiligen Coelestin geweiht. Dies war die Zeit des größten Ruhms. Später verfiel das Kloster allmählich und wurde schließlich durch einen großen Brand im Jahr 1577 schwer beschädigt. Bis fast zum Ende des 18. Jahrhunderts war die Burg eine überwucherte Ruine, und erst in der Romantik wurden ihre Überreste wiederentdeckt. Verantwortlich dafür waren vor allem die Maler Caspar David Friedrich und Carl Gustav Carus, die mit ihren Werken das Interesse anderer Künstler und der Öffentlichkeit auf sich zogen. So wurde die Ruine bereits 1829 für Touristen zugänglich gemacht und 1883 richtete Alfred Moschkau hier ein Museum ein. Die romantische Burg- und Klosterruine Oybin ist wohl die größte touristische Attraktion des Zittauer Gebirges und eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Oberlausitz.
Der Berg Oybin ist mit der Sage über den Jungfernsprung verbunden, die unter anderem von den Brüdern Grimm und Ludwig Bechstein aufgezeichnet wurde. Die malerische Ruine auf dem Oybin mit dem dort befindlichen Oybiner Dorffriedhof war ein beliebtes Motiv vieler Maler der Romantik wie Caspar David Friedrich, Carl Gustav Carus, Ernst Ferdinand Oehme, Carl Blechen und Adrian Ludwig Richter. Er steht jedoch keineswegs am Anfang dieser Tradition; bereits im 18. Jahrhundert wurde Oybin von namhaften Künstlern wie Johann Alexander Thiele, Adrian Zingg und Johann Philipp Veith häufig dargestellt.
Die Evangelische Bergkirche (auch Dorfkirche genannt) ist eine barocke Saalkirche in der Gemeinde Oybin im Landkreis Görlitz in Sachsen. Sie gehört zur Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Zittau-Olbersdorf im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Löbau-Zittau der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Sachsen.
Die Kapelle am Fuße des Berges Oybin wurde 1708-1709 von Johann Georg Scholze als Gebetsraum mit Empore erbaut. Sie wurde jedoch nur für Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen genutzt - die Gläubigen besuchten die Gottesdienste in der Kirche in Lückendorf. Im Jahr 1712 erhielt der Gebetsraum einen Altar und eine Kanzel. Der Fußboden wurde 1718 gepflastert und die meisten Deckengemälde entstanden 1723. 1732-1734 wurde der Gebetsraum zu einer Kirche erweitert. Das Gebäude wurde nach Westen um zwei Fensterjoche erweitert und ein hölzerner Turm mit Kuppel und Laterne errichtet. Eine zusätzliche Empore und ein Orgelchor wurden angebaut. Die Tischlerarbeiten wurden von Andreas Kühnel aus Zittau ausgeführt. Die 400 kg schwere Glocke wurde mit einem Pferdewagen aus Dresden gebracht. Die erste Orgel wurde 1754 von Johann Gottlieb Tamitius aus Zittau eingebaut. Tamitius fertigte sie 1719 für die Kirche in Wittgendorf bei Zittau an und brachte sie nach Oybin, nachdem die dortige Kirche abgerissen und neu aufgebaut worden war.
Der Grundriss ist unregelmäßig, da die nordwestliche Ecke aus Felsen besteht; das Gebäude ist mit einem Walmdach bedeckt. Der Anbau ist an seinen größeren Fenstern mit Rundbögen zu erkennen. An der Ostseite ist eine Sakristei angebaut. Das Gebäude wurde im Jahr 2008 mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz restauriert.
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